#38 Warum wir uns so schwer damit tun (Bonus)
- Martin Dollhäubl

- 17. Aug.
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 19. Aug.
Hast du schon mal bemerkt, wie schwer es uns oft fällt, etwas einfach nur anzunehmen?Jemand sagt dir: „Du schaust heute richtig gut aus!“ – und sofort kommt ein: „Ach, du aber auch!“ Oder jemand schenkt dir etwas – und du denkst gleich: „Ich muss unbedingt etwas zurückgeben.“
Wir sind Meister darin, Komplimente und Geschenke sofort zu relativieren. Fast so, als dürften wir uns nicht einfach freuen.
Warum fällt uns das so schwer?
Vielleicht liegt es daran, dass wir gelernt haben: „Erst die Arbeit, dann das Vergnügen.“ Oder: „Man soll nicht nehmen, ohne etwas zurückzugeben.“
Alles schön und gut – aber manchmal bedeutet das, dass wir nicht zulassen können, uns einfach reich und beschenkt zu fühlen. Und damit schneiden wir uns von einer ganz wichtigen Energie ab: dem Empfangen.
Ein ehrlich gemeintes Danke reicht
Weißt du, was in den meisten Fällen wirklich reicht? Ein simples: „Danke.“
Mit einem offenen Herzen. Ohne Rechtfertigung, ohne Gegengeschenk, ohne Ausrede.
Das ist nicht egoistisch. Im Gegenteil: Es ehrt den anderen. Denn wenn jemand dir etwas schenkt – sei es ein Kompliment, Zeit oder ein tatsächliches Geschenk – dann ist das seine Freude. Und wenn du es einfach annimmst, erlaubst du dem anderen, sich ebenfalls zu freuen.
Übung: Annehmen trainieren
Diese Woche probier etwas aus:
Wenn dir jemand ein Kompliment macht
Sag nur: „Danke.“ Mehr nicht. Kein „Aber…“, kein „Du auch…“.
Wenn dir jemand etwas schenkt
Atme tief durch, lächle, sag „Danke“ – und genieße es. Kein „Das hättest du nicht müssen.“
Schreib abends in dein Journal
Notiere, was du heute angenommen hast. Egal, wie klein es war. Ein Kaffee, ein Lächeln, ein nettes Wort.
Und dann beobachte: Wie fühlt es sich an, einfach nur zu empfangen?
Zum Mitnehmen
Annehmen ist genauso wichtig wie Geben. Es ist wie Ein- und Ausatmen – wenn du nur gibst, aber nicht annimmst, gerät das Ganze ins Ungleichgewicht.
Also: Lass dir beim nächsten Kompliment, beim nächsten Geschenk oder bei der nächsten Geste ein ehrliches „Danke“ über die Lippen kommen. Ohne Rückgabe. Ohne Ausrede. Nur Dankbarkeit.
Du wirst merken: Es ist viel leichter, als du denkst – und es fühlt sich verdammt gut an.



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