#48 Übung: Den Stein auf deinem Weg verwandeln
- Martin Dollhäubl

- 19. Aug.
- 2 Min. Lesezeit
Diese Übung hilft dir, schwierige Situationen bewusst neu zu betrachten. Sie verbindet Selbstreflexion, Perspektivwechsel und innere Visualisierung. Nimm dir dafür etwa 15–20 Minuten Zeit, einen ruhigen Ort und, wenn möglich, ein Journal oder Notizbuch.
Schritt 1: Den Stein benennen
Schließe die Augen und denk an eine aktuelle Situation in deinem Leben, die sich schwer anfühlt. Vielleicht ein Konflikt, eine Sorge, eine berufliche Hürde, ein gesundheitliches Thema.
Schreibe auf:
Was genau ist passiert?
Wie fühle ich mich damit?
Welche Gedanken tauchen dabei immer wieder auf?
Damit legst du den Stein in deiner Hand und erkennst ihn klar.
Schritt 2: Der Blick von oben
Stell dir vor, du steigst innerlich auf wie ein Vogel, der hoch über dein Leben fliegt. Von hier oben siehst du das große Ganze: dein bisheriges Leben, deine Erfahrungen, deine Pläne, deine Wünsche.
Frage dich:
Welchen Sinn könnte diese Situation in einem größeren Zusammenhang haben?
Was könnte sie mir beibringen? Geduld? Mut? Klarheit? Vertrauen?
Schreibe mindestens drei mögliche Lerngeschenke auf.
Schritt 3: Der Stein als Lehrer
Lege deine Hand aufs Herz, schließe die Augen und sage innerlich:
„Lieber Stein, ich danke dir, dass du auf meinem Weg liegst. Ich erkenne, dass du gekommen bist, um mich etwas Wichtiges zu lehren.“
Stell dir nun vor, wie der Stein sich verwandelt – vielleicht in ein Werkzeug, das du brauchst, vielleicht in eine Blume, vielleicht in einen Wegweiser.
Spüre in dich hinein: Was ist die Botschaft dieses Steins?
Schritt 4: Ein kleiner Schritt ins Neue
Notiere dir:
Was kann ich heute – ganz konkret – tun, um diese Situation in etwas Positives zu verwandeln? Es geht nicht um den großen Sprung, sondern um einen kleinen, machbaren Schritt.
Beispiele:
Einen schwierigen Anruf endlich tätigen.
Jemandem vergeben – wenigstens im Stillen.
Statt im Problem zu bleiben, eine Lösungsidee aufschreiben.
Wichtig: Der erste Schritt soll sich machbar und realistisch anfühlen.
Schritt 5: Dankbarkeit kultivieren
Beende die Übung, indem du den Stein innerlich nochmals ansiehst und sagst:
„Danke, dass du mir den Weg zeigst. Ich bin bereit zu lernen und zu wachsen.“
Schreibe in dein Journal drei Dinge, für die du in dieser Situation trotzdem dankbar bist. So lenkst du deine Energie bewusst vom Problem hin zum Geschenk.
Der psychologische Effekt
Diese Übung bringt dich aus der Opferrolle („Warum passiert mir das?“) in eine Schöpferhaltung („Wozu passiert mir das?“). Indem du den Stein bewusst umdeutest, programmierst du dein Unterbewusstsein auf Wachstum statt auf Blockade. Dankbarkeit verankert die positive Energie und verstärkt die innere Stärke.



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