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#27 Der Zen-Meister und die laute Trommel

Eine alte japanische Überlieferung besagt:


In einem kleinen Dorf in Japan lebte vor vielen hundert Jahren ein Zen-Meister.

Sein Haus lag am Rand des Marktplatzes, und genau gegenüber wohnte ein Mann, der eine riesige Trommel besaß. Jeden Morgen begann er schon bei Sonnenaufgang, auf dieser Trommel zu schlagen – laut, unregelmäßig und völlig ohne Rücksicht.


Die Dorfbewohner beschwerten sich ständig:„Meister, du musst etwas unternehmen! Wir werden wahnsinnig bei diesem Lärm!“


Der Meister aber lächelte nur und sagte: „Die Trommel gehört ihm. Mein Ohr gehört mir.“


Als ein Schüler ihn fragte, wie er mit diesem Lärm überhaupt meditieren könne, erklärte der Meister: „Am Anfang habe ich auch nur den Krach gehört. Ich habe ihn gehasst.

Doch irgendwann habe ich beschlossen, nicht die Trommel zu hören – sondern den Raum zwischen den Schlägen. Dort ist Stille. Und in dieser Stille habe ich Frieden gefunden.“


Die Weisheit dahinter

Die Trommel ist wie unsere kritische innere Stimme: Sie macht Lärm, wiederholt sich, drängt sich auf. Wir können sie nicht immer abstellen – aber wir können entscheiden, worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten.

Wenn wir den „Raum zwischen den Schlägen“ suchen, finden wir Stille, Ruhe – und oft sogar die Erkenntnis, dass der Lärm irgendwann von selbst aufhört.

 
 
 

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