#29 Die Macht von „Ich bin“ – und warum du diese zwei Wörter ernst nehmen solltest
- Martin Dollhäubl

- 15. Aug.
- 2 Min. Lesezeit
Zwei kleine Wörter. Nur sechs Buchstaben. Und doch sind sie vielleicht die mächtigsten Worte in deinem Leben: „Ich bin“.
Denn alles, was du nach diesen zwei Wörtern sagst, wird zu einem Statement – nicht nur für die Welt, sondern vor allem für dich selbst und dein Unterbewusstsein.
Warum „Ich bin“ so kraftvoll ist
Dein Unterbewusstsein liebt klare Botschaften.
Wenn du immer wieder sagst:
„Ich bin chaotisch.“
„Ich bin ungeschickt.“
„Ich bin nicht gut in Mathe.“
…dann nimmt es das nicht als lockere Feststellung, sondern als Befehl. Es denkt: „Aha, das ist unsere Identität. Das wiederholen wir jetzt.“
Und umgekehrt: Wenn du sagst:
„Ich bin kreativ.“
„Ich bin lernfähig.“
„Ich bin stark.“
…dann wird dein Unterbewusstsein nach Beweisen suchen, dass das stimmt – und dir Gelegenheiten schenken, es zu bestätigen.
Das Problem mit negativen „Ich bin“-Sätzen
Viele dieser Sätze schleichen sich unbemerkt in deinen Alltag:
„Ich bin zu blöd für Technik.“
„Ich bin halt faul.“
„Ich bin immer zu spät.“
Vielleicht meinst du es nicht ernst. Vielleicht sagst du es im Spaß. Aber dein Unterbewusstsein versteht keinen Spaß. Es hört nur: „Das bin ich.“ Und dann liefert es dir dazu passende Gedanken, Gefühle und Handlungen.
Wie du die Macht umdrehst
Erkennen:
Hör dir selbst eine Woche lang zu.Schreib alle „Ich bin“-Sätze auf – egal ob positiv oder negativ.
Hinterfragen:
Frag dich bei jedem negativen Satz: „Stimmt das wirklich – oder habe ich es mir nur angewöhnt?“
Ersetzen:
Formuliere einen Satz, der das Gegenteil ausdrückt – aber für dich glaubwürdig ist.Statt „Ich bin unordentlich“ vielleicht: „Ich bin auf dem Weg, organisierter zu werden.“
Wiederholen:
Lies die positiven Sätze täglich laut vor – am besten morgens, wenn dein Unterbewusstsein noch offen ist.
Eine Geschichte, die das Ganze verdeutlicht
Ein junger Mann kam zu einem alten Lehrer und sagte: „Meister, ich bin nichts wert. Ich bin schwach. Ich bin dumm.“
Der Meister reichte ihm einen Ring: „Bring diesen Ring auf den Markt und verkaufe ihn – aber nicht unter einem Goldstück.“
Der junge Mann bot den Ring jedem Händler an. Alle lachten ihn aus: „Der ist höchstens ein Silberstück wert.“ Enttäuscht kehrte er zurück.
Der Meister schickte ihn zum Juwelier. Der Juwelier prüfte den Ring und sagte: „Das ist ein seltener Edelstein – mindestens 50 Goldstücke wert.“
Der Meister lächelte: „Siehst du, du hast den Wert des Rings nicht gekannt – genauso wenig wie deinen eigenen. Hör auf, dich mit den falschen Leuten oder Gedanken zu bewerten. Dein Wert wird nicht durch ‚Ich bin nichts wert‘ bestimmt, sondern durch das, was du wirklich bist.“
Deine Übung für die nächsten 7 Tage
Notiere 5 „Ich bin“-Sätze, die du in letzter Zeit oft gesagt oder gedacht hast.
Streiche die negativen – und formuliere sie so um, dass sie dich stärken.
Sag sie dir täglich – am besten mit Blick in den Spiegel.
Extra-Tipp:
Wenn sich ein Satz noch unglaubwürdig anfühlt, nutze die Chaining-Technik aus dem vorherigen Beitrag. Schritt für Schritt – bis du ihn fühlst.
Merke:
Deine „Ich bin“-Sätze sind wie kleine Samen. Pflanzt du Unkraut, wächst Unkraut. Pflanzt du Blumen, bekommst du einen Garten.



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