#45 Die Geschichte vom zweiten Pfeil
- Martin Dollhäubl

- 17. Aug.
- 1 Min. Lesezeit
Buddha erklärte seinen Schülern einmal:
„Stell dir vor, ein Mensch wird von einem Pfeil getroffen. Das ist schmerzhaft. Doch dann schießt er sich selbst einen zweiten Pfeil hinterher – und der Schmerz wird doppelt so groß.
So ist es auch im Leben:
Der erste Pfeil ist das, was uns widerfährt – eine Krankheit, ein Verlust, ein Streit.
Der zweite Pfeil ist das, was wir selbst daraus machen – unsere Wut, unser Jammern, unser Festhalten am Schmerz.“
Die Weisheit dahinter
Den ersten Pfeil kannst du nicht verhindern.
Er gehört zum Leben.
Den zweiten Pfeil aber setzt du selbst.
Durch Grübeln, Anklagen, Festhalten.
Wenn du lernst, den zweiten Pfeil nicht abzufeuern, wird dein Leben leichter.
Was das für dich bedeutet
Wenn du das nächste Mal etwas Schwieriges erlebst, frag dich: „Halte ich gerade noch den zweiten Pfeil in der Hand?“
Wenn ja – leg ihn weg. Atme. Lass los.
Quelle: Bhikkhu Ñāṇamoli & Bhikkhu Bodhi (Übersetzer): The Middle Length Discourses of the Buddha: A Translation of the Majjhima Nikāya. Boston: Wisdom Publications, 1995. (Sutta 63, Cūḷa-Māluṅkya Sutta).



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