top of page

#52 Warum Handarbeit Balsam für die Seele ist

Manchmal ist das Leben einfach voll. Arbeit, Kinder, Haushalt, Verpflichtungen – der Tag scheint oft mehr Aufgaben zu haben, als er Stunden hat. Ich kenne das nur zu gut. Genau deshalb habe ich für mich etwas entdeckt, das mir Ruhe schenkt: Handarbeit.

Für mich persönlich ist es das Töpfern. Wenn ich an der Drehscheibe sitze, den Ton in den Händen halte und langsam spüre, wie daraus etwas Neues entsteht, dann wird mein Kopf still. Die Gedanken, die sonst wie wild durch meinen Kopf rasen, treten in den Hintergrund. Es zählt nur noch das Hier und Jetzt.


Arbeiten mit den Händen – Arbeiten mit dem Herzen

Handarbeit ist etwas Ursprüngliches. Schon unsere Vorfahren haben mit den Händen erschaffen: Gefäße, Werkzeuge, Kleidung. Es liegt in uns, Dinge nicht nur mit dem Kopf, sondern auch mit dem Körper zu formen.

Wenn wir heute wieder dazu greifen, sei es beim Töpfern, Stricken, Schnitzen oder Malen, dann passiert etwas ganz Besonderes: Wir verbinden uns wieder mit dieser tiefen, einfachen Kraft des Schaffens.

Und das tut nicht nur der Seele gut, sondern auch dem Körper. Studien zeigen, dass Handarbeit Stress abbaut, die Konzentration fördert und uns regelrecht in einen meditativen Zustand versetzen kann.


Mein Ausgleich

Gerade als Vater mit Job, Kindern und allem Drumherum brauche ich diese Momente. Für mich ist das Töpfern ein Gegengewicht. Die Kinder fordern mich, die Arbeit fordert mich – aber der Ton fordert nichts. Er ist einfach da, formbar, weich. Ich bestimme, wie er sich entwickelt, und gleichzeitig lehrt er mich Geduld. Nicht jedes Gefäß gelingt. Manchmal fällt es in sich zusammen – und das ist okay. Es ist ein Teil des Prozesses.


Warum du es auch probieren solltest

Es spielt keine Rolle, ob du jemals ein Händchen fürs Basteln hattest oder nicht. Handarbeit ist kein Wettbewerb. Es geht nicht darum, das schönste Gefäß, den glattesten Schal oder das perfekte Bild zu schaffen. Es geht darum, dich selbst zu spüren.


  • Beim Stricken spürst du den Rhythmus der Nadeln.

  • Beim Malen siehst du Farben ineinanderfließen.

  • Beim Schnitzen riechst du das Holz.

  • Beim Töpfern spürst du den Ton in deinen Händen.


Das sind Momente, in denen du runterkommst. Momente, in denen du wieder bei dir selbst ankommst.


Fazit

Handarbeit ist für mich mehr als ein Hobby – es ist ein Stück Therapie, ein Stück Meditation, ein Stück Selbstfürsorge. Es erinnert mich daran, dass es nicht nur darum geht, ständig zu funktionieren. Sondern auch darum, einfach mal etwas mit den eigenen Händen zu erschaffen und stolz darauf zu sein.


Vielleicht findest auch du etwas, das dir diese Ruhe schenkt. Es muss kein Töpfern sein. Aber such dir etwas, wo deine Hände arbeiten dürfen – und dein Kopf endlich Pause hat.

 
 
 

Kommentare


bottom of page