#53 Warum Wandern und Bergsteigen so gut für die Seele sind
- Martin Dollhäubl

- 19. Aug.
- 2 Min. Lesezeit
Es gibt nur wenige Dinge, die mich so erden wie ein Spaziergang durch die Natur oder eine Wanderung in den Bergen. Vielleicht kennst du dieses Gefühl: Du schnürst die Schuhe, nimmst die ersten Schritte, und schon nach ein paar Minuten merkst du, wie der Alltag von dir abfällt.
Beim Wandern wird die Welt langsamer. Jeder Schritt, jeder Atemzug hat plötzlich wieder Gewicht. Es gibt keine E-Mails, keine Anrufe, keine Termine – nur den Weg vor dir, die Natur um dich herum und deinen eigenen Rhythmus. So ganz nebenbei... Auf den meisten Bergen hat man ohnehin keinen Handyempfang. Zumindest ist das in Österreich so. Das hilft ungemein.
Bergsteigen als Spiegel des Lebens
Bergsteigen ist für mich mehr als ein Sport. Es ist ein Symbol.
Ein Berg zeigt dir sehr ehrlich, wo du stehst:
Manchmal ist der Weg steil, und du fragst dich, warum du dir das überhaupt antust.
Manchmal denkst du, du schaffst es nicht mehr – und genau dann entdeckst du eine neue Kraft in dir.
Und wenn du schließlich oben ankommst, merkst du: Der Weg war der eigentliche Schatz.
Oben auf dem Gipfel wird alles relativ. Probleme, die im Alltag riesig erscheinen, wirken plötzlich klein, wenn du auf das Panorama blickst.
Natur heilt
Es gibt inzwischen unzählige Studien, die belegen, wie positiv die Natur auf uns wirkt: Der Blutdruck sinkt, der Stresspegel geht zurück, die Stimmung steigt. Doch ich brauche keine Studien, um das zu wissen. Ich spüre es.
Wenn ich durch Wälder gehe, das Moos unter den Füßen, die frische Luft in den Lungen, dann wird mein Kopf frei. Wenn ich auf einem Berg stehe, das Tal unter mir, die Sonne im Gesicht, dann fühle ich mich zutiefst lebendig.
Der Ausgleich
Gerade, wenn der Alltag voll ist – Job, Kinder, Verpflichtungen – dann schenkt mir die Natur etwas, das ich nirgendwo sonst finde: Freiheit.
Am Berg zählt nicht, wie viel Geld ich verdiene, wie mein Auto aussieht oder was die Leute über mich denken. Am Berg zähle nur ich, meine Schritte, mein Atem, mein Wille.
Warum du es probieren solltest
Es muss nicht gleich der Großglockner sein. Fang klein an: Ein Spaziergang am Feldweg, eine kleine Wanderung im Wald. Spür den Unterschied, den die Natur macht.
Schritt für Schritt runterkommen.
Den Kopf frei kriegen.
Kraft tanken, die lange anhält.
Und wenn du Lust auf mehr hast: Geh mal ein Stück höher. Stell dich einer Steigung, spür, wie dein Herz pumpt und dein Körper arbeitet. Und dann genieße das unbeschreibliche Gefühl, wenn du oben stehst und die Welt dir zu Füßen liegt.
Fazit
Wandern und Bergsteigen sind nicht nur Bewegung. Sie sind eine Form der Meditation im Gehen. Sie sind eine Einladung, dich selbst zu spüren und die Welt aus einer neuen Perspektive zu sehen.
Also schnür die Schuhe, pack dir ein bisschen Proviant ein und geh los. Der Weg wartet – und mit jedem Schritt findest du nicht nur die Natur, sondern auch ein Stück mehr von dir selbst.



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