70 Psychosomatik – Was wäre, wenn Körper und Seele dauernd miteinander sprechen?
- Martin Dollhäubl

- 19. Aug.
- 2 Min. Lesezeit
Hast du schon mal dieses Wort gehört: Psychosomatik?
Es bedeutet in erster Linie, dass Körper und Seele ständig im Austausch sind – wie zwei Zimmer in einem mittelalterlichen Hochhaus, die durch eine Tür verbunden sind. Wenn das eine Zimmer gestresst ist, wirkt sich das auf das andere aus.
Was wäre, wenn… körperliche Symptome oft nicht auf äußere Ursachen zurückgehen, sondern auf innere Spannung, Stress oder ungelebte Gefühle? Laut dem Cleveland Clinic könnten psychischer Stress und emotionale Belastungen körperliche Bedingungen nicht nur "machen", sondern zumindest verschlimmern – beispielsweise bei Bluthochdruck, Hautproblemen oder Verdauungsbeschwerden Cleveland Clinic.
In der psychosomatischen Medizin würde man sagen, dass psychische Faktoren wesentliche körperliche Vorgänge beeinflussen können – und umgekehrt WikipediaWikipedia.
Ein paar Zahlen, die zum Nachdenken einladen
In Klinik oder Hausarztpraxen ließen sich 15 bis 30 % aller körperlichen Beschwerden nicht medizinisch erklären – was nahelegen könnte, dass psychosomatische Faktoren beteiligt sind Wikipedia.
Eine Studie unter Medizinstudierenden zeigte etwa 14 % mit psychosomatischen Symptomen wie Kopfschmerzen oder Verdauungsprobleme BioMed Central.
Im Verlauf der COVID-19-Pandemie deuteten Studien auf einen Anstieg dieser Symptome hin – von etwa 22 % auf bis zu 39 % sciencedirect.com.
Was wäre, wenn das kein "Einbildungssyndrom" ist?
Psychosomatisches Leiden scheint nicht zu bedeuten, dass Symptome "eingebildet" sind – sondern dass bei vielen Krankheiten Körper und Seele mehr miteinander verwoben sind, als wir manchmal wahrhaben wollen Wikipedia.
Was würde es bedeuten, wenn wir – statt Symptome zu verteufeln – sie als Botschaften verstehen? Vielleicht zeigen sie uns, dass unser "Hochhaus" zu viel befeuert wurde, wir keine Zeit zum Ausruhen hatten oder innerlich längst lüften sollten.
Was könnte passieren – wenn wir wirklich zuhören?
Könnte es sein, dass ein bisschen Innehalten, Tagebuchschreiben oder Meditation den Kreislauf von Spannung und Symptom unterbrechen kann?
Wäre es denkbar, dass die Integration von psychologischer Unterstützung neben körperlicher Behandlung tatsächlich Körper und Geist besser heilt – so wie eine gute Psychosomatik vermuten lässt?
Das zentrale Bild, das bleiben darf: Körper und Seele sind keine Gegner, sondern Tanzpartner. Und vielleicht ist die wichtigste Frage nicht, wo das Leiden herkommt – sondern: Wohin könnte der Weg führen, wenn man genau hinschaut?



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